eine Industriestadt mit ca. 30.000 Einwohnern, hat wie auf der eigenen Homepage beschrieben, viele Tempel, Schreine ein Museum, tolle Strände, gute Angelmöglichkeiten, gut entwickelte Freizeitparks usw… Leider haben wir von all dem nichts gesehen da die Radtour für mich hier ein jähes Ende nahm. Aus der Erfahrung früherer Abende, hatten wir auch für Gobo ein Hotelzimmer online gebucht und auch eine Bestätigung erhalten. Als wir das Haus endlich gefunden hatten, mussten wir feststellen, dass es das Hotel nicht mehr gab. In einem kleinen nebenan gelegenen Ryokan gab es erstmal die obligatorischen gekreuzten Arme aber dann den Hinweis, dass es 500 Meter weiter ein Businesshotel gäbe. Dort bekamen wir, trotz der schon gewohnten Verständigungsschwierigkeiten ein schönes Zimmer. Etwas später, hat uns der Hotelier ein von Google übersetzte Buchungsbestätigung übergeben, woraus zu entnehmen war, dass wir zum Frühstück einen Kaffeeguss bekommen würden.
Nachdem wir im nahe gelegenen Supermarkt noch etwas gegessen hatten, bekamen wir Durst und beschlossen, die Automaten im Hotel hatten nichts passendes, ein Lokal in der Nähe zu suchen. Da es zwischenzeitlich dunkel geworden war, gingen wir zu Fuß in Richtung Einkaufszentrum. An einer größeren Kreuzung wollte ich mich vor dem Verkehr in Sicherheit bringen und bin hinter eine Leitplanke getreten. Leider ging der Fußweg dort nicht weiter, so dass ich in der Dunkelheit, es gab dort keine Straßenbeleuchtung, in einen ca. 2 Meter tiefen Betonkanal stürze. Das Ergebnis war eine geprellte Schulter und Hautabschürfungen am Bein. Klar war ich froh, dass ich mir nichts gebrochen hatte, aber im Laufe des Abend wurde klar, dass ich mit der verletzten Schulter nicht mehr weiterfahren konnte.
Nach einer Nacht, die man besser aus dem Kalender streicht, beschlossen wir wie geplant nach Wakajama zu fahren, allerdings mit der Eisenbahn. Auf den Weg zu Bahnhof, versuchte ich es noch einmal mit dem Fahrrad, was allerdings wenig Freude machte. Da die Züge alle Stunde fuhren, konnten wir in Ruhe unsere Räder verpackten (nur so konnten wir sie mitnehmen) und schon einmal planen wie es weiter gehen soll. Eine Lösung war schnell gefunden. Uwe, der dasAllein reisen gewohnt ist, würde die Tour wie geplant fortsetzten und ich ziehe meine WocheTokyo vor und verkürze meinen Urlaub auf 14 Tage. Um diese Änderungen zu organisieren beschlossen wir zwei Tage inWakajama zu bleiben. Natürlich haben wir uns auch noch die Stadt angesehen. Wir waren erstaunt wie ruhig und gemächlich es trotz der mehr als 360. 000 Einwohner dort zuging. In der Stadt gibt es einen großen sehenswerten Tempel (Kimiidera) in dem sich der größte hölzerne Buddha Japans befindet. Da meine Knochen nicht so richtig wollten, haben wir aber nur die in der Nähe des Hotels gelegene Burg erklommen. Leier erwiesen sich die von unten altertümlich aussehend Bauten als Beton-Rekonstruktionen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie wir später nachlesen konnten liegen die schönsten Orte der Gegend außerhalb der Stadt. Nachdem wir uns die große Burg in Wakajama und in der Stadt etwas angesehen hatten, beschlossen wir, da wir gerade am Bahnhof angelangt waren meine Fahrkarten für Tokyo zu besorgen. Obwohl ziemlich groß, war es aber nicht der Hautbahnhof. Also brauchten wir erst einmal Karten für Nahverkehr von der Station Higashimatsue zum Zentralbahnhof Wakayamashi. Da wir den freundlichen Mann am Schalter und auch er uns, erwartungsgemäß nicht verstehen konnten, haben wir am Stadtplan gezeigt wohin wir wollen. Begleitet von vielen hai, hai dauerte es eine Weile, bis wir verstanden, dass die Fahrkarten die er uns zeigte für uns ist und warum auch immer kostenlos ist. Erfreulich problemlos war es dann am Zentralbahnhof als ich mir Fahrkarten von Wakajama über Osaka nach Tokyo zu holte. Auch wenn alle Pläne und Hinweistafeln die uns die junge Dame hinhielt auf Japanisch waren, so hatte ich nach 5 Minuten die Fahrkarten für den Expresszug den Shinkansen und die dazugehörigen Platzkarten. Während Uwe am Späten Nachmittag mit dem Fahrrad losfur um zu klären, von wo und wann die Fähre nach Tokushima ablegen, habe ich meine Sachen versandfertig gemacht. Es ist in Japan nämlich üblich das Gepäck per Kurier in das nächste Hotel schicken zu lassen. Im Allgemeinen ist das mit 10,– bis 15,– € ein bezahlbarer Komfort. Bei meinem Fahrrad sah das aber schon anders aus. Es war zerlegt und in derPacktasche, galt aber trotzdem als Sperrgut und so war ich mit 180,– € dabei. Es war aber die einzig mögliche Lösung. Mit meinem lädierten Arm hätte ich niemals alles tragen können und imShinkansen wäre es wohl sehr eng geworden.
Statt der geplanten drei Wochen war zumindest meine Radtour schon nach 9 Tagen zu Ende. Ärgerlich und schade aber so war es nun mal. Uwe’s Fähre auf dieInselShikoku ging, wie auch mein ZugnachTokyo am frühen Vormittag. Nach der AbspracheüberSkype in Verbindung zu bleiben, radelte Uwe in Richtung Hafen, während ich mit wenig Gepäck zu Fuß zum Bahnhof ging.