Da ich die Jahre zuvor bei den Fahrradtouren immer irgendwo „mitgefahren“ bin, habe ich im Herbst 2014 damit begonnen eine eigene Tour zu planen. Und weil ich schon mehrere Male in Thailand war, wollte ich mit der Route „von Chiang Mai nach Phuket“ die Unsicherheit „unbekanntes Land“ vermeiden. Nachdem ich mir das GARMIN Edge 800 gekauft hatte, dauerte es erstmal mehrere Wochen, bis ich mit Hilfe der Programme BaseCamp, Google Maps und diverser Open Street Map – Internetseiten eine erste Route zusammengebastelt hatte. Am Ende gab es dann wohl acht oder mehr Versionen, aus der ich dann den finalen Weg zusammengestellt habe. Das Edge 800 hat sich als Wegweiser bewährt und wenn der Kartenausschnitt einmal etwas zu klein war, haben die Offlinekarten der App MAPS.ME auf meinem 5 Zoll Handy gut weitergeholfen. Im Vergleich zu der, dann tatsächlich gefahrenen Route entschlossen wir uns unterwegs zu einer Änderung, da wir nach ca. 700 km fürchteten nicht rechtzeitig in Phuket anzukommen. Wir sind nicht weiträumig an Bangkok vorbei, sondern mit der Bahn von Ayutthaya und über Bangkok nach Hua Hin gefahren, was sich in Nachhinein als nicht notwendig erwiesen hat.Die Straßen in Thailand sind sehr gut, selbst schmale Nebenstrecken sind asphaltiert. Sandwege oder Schlaglöcher mit etwas Straßen dazwischen gab es nur an wenigen Stellen. Über gut 70 km waren es sogar Fahrradwege. Aus heutiger Sicht würde ich Fahrten auf der Autobahn auf das Notwendigste zu beschränken. Man kommt zwar zügig voran und erhält vom Windsog vorbeibrausender Lastwagen kräftig Anschub, ist aber nach 100 km, eigentlich reif für einen Tag Pause.Auf unserer Strecke gab es am Anfang und Ende einige Höhenmeter zu bewältigen. Im Norden ziehen sich die Berge von Chiang Mai bis in die Provinz Kamphang-Phet und die ganze Insel Phuket ist eine hügelige Landschaft wo die Straßen selten in Serpentinen sondern meist direkt gerade hoch gehen.
Steigungen von 18% und mehr sind keine Seltenheit. In den Bergen der nördlichen Provinzen Lamphun, Tak und Kamphang-Phet gibt es nur wenige Dörfer. Wir haben jede Gelegenheit genutzt uns mit Verpflegung und Wasser einzudecken und hatten an zwei Tagen mehr als 100 km hinter uns, ehe wir eine Übernachtungsmöglichkeit fanden. Das änderte sich je weiter wir nach Süden kamen, Ressorts oder Stadthotels gab es überall. Frühstück gab es dort eher selten. Auf den Märkten waren zwar viele Garküchen, aber kaum Sitzgelegenheiten, da sich die Thais ihr Essen in kleinen Plastiktüten abgefüllt, mitnehmen. Wir begnügten uns daher oft mit gebackene Bananen oder kleinen Fleischspießen. Kaffee gab es meist von den allgegenwärtigen 7-eleven Läden. Die Tierwelt, zumindest die in freier Natur bekamen wir kaum zu sehen. Hin und wieder sah man etwas im Gebüsch verschwinden ohne zu erkennen was es war. Dafür gab es umso mehr Hunde, die im Großen und Ganzen aber harmlos waren. Morgens wenn es noch kühl war, kam es vor, dass sie uns kläffend ein kurzes Stück hinterher liefen, spätestens ab Mittag lagen sie aber träge am Straßenrand (die Schlange war leider tot).Thailand ist trotz des Touristenboom und einhergehenden Veränderungen immer noch eine Reise wert. Als ich 1984, das erste Mal dort war, war es uneingeschränkt das „Land des Lächeln“. Auch heute sind die Menschen überwiegend freundlich und hilfsbereit, allerdings hat man oft den Eindruck, dass es, auch abseits der Touristenzentren eher eine geschäftsmäßige Freundlichkeit ist. Die Verständigung war oftmals schwierig. Da es in den staatlichen Schulen keine Pflicht ist eine Fremdsprache zu lernen, verstehen oder sprechen selbst junge Leute selten englisch. Wir mussten aber nie hungrig ein Lokal verlassen und haben immer eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Die Preise sind immer noch moderat. Für ein Curry mit Huhn oder Fisch im Durchschnitt 2 – 3 €, Bier (0,65 ltr) 1 €, Übernachten einfach 8 – 11 €, bessere Resorts bis 25 €.