Nachdem es für heute überwiegend abwärtsgehen sollte, sind wir erst gegen acht Uhr losgefahren und haben nach 8 Kilometer einen Abstecher zu einem „View-Point“ gemacht, von dem aus man einen Wasserfall bewundern konnte. Weniger bewundernswert war die ca. 4 Kilometer lange Straße dahin. Sie war steil und zwischen den Schlaglöchern war teilweise nur mehr wenig Straße übrig. Ganz anders die ersten Kilometer auf der NH3 (fast Autobahn). Der Straßenbelag war neu und wunderbar zu befahren. Wie neu er war, merkten wir nach den 10 Kilometer als wir die Stelle erreichten wo der Asphalt gerade aufgebracht wurde und noch heiß war. Von da an mussten wir auf den unbefestigten Seitenstreifen und bekamen einen Vorgeschmack auf die 25 km lange Baustelle. Es war staubig, holprig, laut und manchmal auch ganz schön eng, wenn man in den Serpentinen von LKW oder Bussen überholt wurde.Speziell in den steilen Kurven war der Straßenbelag extrem schlecht oder er fehlte zur Gänze, so dass man auf Schotter fuhr. Eigentlich wollte ich einige Fotos mehr von der Abfahrt machen, aber es war dann doch sicherer beide Hände am Lenker zu lassen. Mit nur einer Bremse hätte ich keine Chance gehabt im Notfall stehen zu bleiben. War es auf der Abfahrt der Staub der Baustellen der uns umhüllte kam dieser in der Ebene von den zahlreichen Steinbrüchen und Steinmühlen die sich über mehrere Kilometer längs der Straße hinzogen.Überall vermischte sich das Braun der verdorrten Pflanzen mit den Grau des Staubes. Hinzu kam der permanente hohe Geräuschpegel der für unsere Ohren über der Schmerzgrenze lag. Obwohl wir die letzten 10 Kilometer nach Mandalay entlang eines ruhigen Seitenkanals gefahren sind, klang der Lärm immer noch in unseren Ohren.Es war heute zwar keine lange Strecke und es ging bergab doch waren Lärm, Dreck und der Verkehr recht ermüdend, so dass außer Abendessen nichts weiter unternommen haben.
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Für heute stand die Besichtigung von drei der vier großen Sehenswürdigkeiten von Mandalay auf unserem Programm.Verzichtet haben wir auf den Königspalast, da er außer der imposanten Mauer die das 2 mal 2 Kilometer große Areal umschließt nur die wenig gelungene Rekonstruktion des im2. Weltkrieg zerstörten Königspalastes zu bieten hat. Zuvor haben wir aber versucht zu klären, ob es für morgen, eine Möglichkeit gibt mit einem Schiff bis nach Taw Kyaung zu schippern. Das würde die Strecke von Mandalay nach Monywa von 145 auf 75 km verkürzen. Es gab zwar ein Schiff, doch hätten wir dafür 150 $ zahlen müssen. Da uns das zu teuer war, beschlossen wir die Strecke für morgen mit dem Bus zu verkürzen. Als erstes sind wir vormittags zur Mahamuni-Pagode geradelt. Dort steht die heiligste Buddha-Statue des Landes. Sie kam im Jahr 1784 als Kriegsbeute aus Rakhine nach Mandalay und ist aus Bronze gefertigt. Sie ist nicht nur mit Edelsteinen reich verziert, sie wird immer noch mit Blattgold von Tausenden Besuchern die täglich dorthin kommen dekoriert. Die hauchdünnen Blättchen haben sich über die Jahre aufgeschichtet, sodass der Buddha mittlerweile sehr unförmig ist. Schätzungen besagen, dass an dem Buddha zwischen 3 und 12 Tonnen Blattgold kleben. Bei einem Großbrand 1884 schmolz ein großer Teil des angeklebten Goldes weg, sodass man für kurze Zeit die Bronze an manchen Stellen wiedererkennen konnte.Direkt an die Buddha Statue zum Aufkleben des Goldes dürfen übrigens nur Männer. Frauen ist, wie in den anderen Tempeln auch, der direkte Zugang zu den Buddhafiguren nicht erlaubt. Dies ist mir in anderen asiatischen Länder noch nie so krass aufgefallen. Am Nachmittag begann die zweite Runde mit dem Besuch des Kothodaw-Pagode. Sie ist das größte Buch der Welt und wurde 1868 fertiggestellt.Rund um die Pagode stehen 729 kleine, weiße Pagoden, in denen jeweils eine Marmortafel mit Text untergebracht ist Darauf ist der Pali-Kanon niedergelegt, die das Leben und die Lehren Buddhas wiedergeben. Auf Papier gedruckt würden die Texte mehr als 15.000 Seiten füllen. Der letzte Besichtigungspunkt war der Mandalay Hill, von wo aus wir den Sonnenuntergang betrachtet haben. Da sich der Hügel ca. 236 m über Mandalay erhebt und wir heute Nachmittag Fuß faul waren, haben wir uns ein Taxi genehmigt. Man hat von diesem Aussichtspunkt einen weiten Blick über die Stadt und man soll bei klarer Luft die Hügel von Sagaing und Mingun (Westen), und bis zu den malerischen Shan-Bergen (Osten) sehen können. Jetzt in der Trockenzeit, wo selbst Ochsenkarren Staub aufwirbeln war davon nichts zu sehen. Highlight des Mandalay Hill ist die Wunscherfüllungs-Pagode auf dem Gipfel. Sie wurde 1990 errichtete und begeistert mit bunten Säulen, verspiegelten Mosaikdekorationen und farbenfrohen, schillernden Bodenfliesen. Er ist vor allem am frühen Morgen oder bei Einsetzen der Dämmerung ein beliebtes Ziel für alle, die den romantischen Sonnenuntergang über Mandalay beobachten wollen. Entsprechen gut besucht von einheimischen und ausländischen Touristen war es auf der obersten Plattform ziemlich voll.
Nach dem Frühstück um sieben Uhr, sind wir zum 3 Kilometer entfernten Busbahnhof geradelt. Nachdem Thomas die Tickets besorgt hatte, tauchte ein Kleinbus auf der uns nach Taw Kyaung bringen sollte. Thomas sah sich nur kurz an, wie die jungen Männer versuchten unsere Fahrräder am Dach des Busses zu stapeln, kletterte zu Sicherheit aber dann selbst auf das Dach um die Räder so aufzustellen und festzuzurren, dass wir nach der dreistündigen Holperfahrt noch fahrtüchtige Räder hatten.Während der Verladearbeiten füllte sich der Bus mit weitern Passagieren und auch während der nächsten 10 km stiegen immer noch welche zu. Bei uns wären solche Kleinbusse für 13 Personen zugelassen. Als wir Mandalay verließen hatte der Bus 20 Insassen.Die Fahrt dauerte mit Pause etwas mehr als drei Stunden. Glücklicher Weise hatten wir im Hotel ausgiebig gefrühstückt so, dass wir von den am Pausenhalt angebotenen Besonderheiten keinen Gebrauch machen mussten. In Taw Kyaung angekommen sind wir erst einmal losgeradelt und gaben nach 35 km unsere erste Rad-Pause gemacht. Danach haben wir unsere erste Buddha-Versammlung angesteuert, die sich – wie sollte es auch anders sein auf einem höheren Hügel versammelt hat. Der stehend Buddha der Laykyun Sekkya ist 116 Meter hoch und stellt den Gautama Buddha dar. Der Bau begann 1996 und wurde am 21. Februar 2008 abgeschlossen. Es gibt noch einen liegenden und einen sitzenden der noch im Bau ist.Sie sind zwar nicht die größten der Welt, aber doch ganz schön imposant. Was allerdings an diesen Riesenstatuen so besonders heilig sein sollte, hat sich uns nicht erschlossen.Und als Kontrast zu den großen Buddhas haben wir uns in der Sambuddha Kat Kyaw Pagoda noch viele kleine Statuen ansehen können. Es sollen 582.357 der kleinen Figuren sein, die in über 800 Stupas gestapelt sind. Nach einer Inschrift, wurde der Baus von den Sayadawgyi von Mohnyin Tawya im Jahre 1301 burmesischer Zeitrechnung [für uns 1939] begonnen und 11 Jahre später abgeschlossen. Nach so vielen Buddhas wollten wir, nachdem wir im Zentrum von Monywa ein recht ordentliches Hotel gefunden hatten, nur noch ausgiebig duschen und etwas essen. Beides hat geklappt – es gab warmes Wasser in der Dusche und ausreichend zu essen.
Heute sind wir von Monywa aus zur Phon Pwint Kan Thar Pagoda geradelt. Zwar begann die Fahrt mit Hindernissen, Ha-Jo´s Vorderrad hatte die Luft verloren, doch war das Leck und die Ursache, ein Dorn, schnell gefunden und behoben. Noch in der Stadt, mussten wir mit der Fähre über den Chindwin River, was aber kein Problem war. Der Verkehr auf der Straße zur Pagode war nicht besonders stark, sie war aber trotz Asphalt ziemlich holprig.Als wir gegen Mittag bei der Pagode eintrafen hatten wir schon wieder einige Höhenmeter hinter uns, denn – sollte es anders sein, die Pagode lag auf einem Hügel. Die eigentliche Sehenswürdigkeit sind allerdings die vielen in den Sandstein gehauenen Höhlen in denen sich Buddha Stauen in den unterschiedlichsten Variationen befinden. Zum Teil sind auch noch schöne Wandmalereien zu erkennen. Leider konnte ich keine Informationen zu diesem religiösen Denkmal finden, dass sicher mehrere 100 Jahr alt ist.Als wir nach mehr als drei Stunden zurück zu unseren Rädern kamen, war es mit 39° schon richtig heiß. Wir entschlossen uns, vor Ort etwas zu essen und uns im Schatten abzukühlen. Auch wenn einige Wolken aufzogen, so haben wir auf dem Weg zurück in das Hotel noch einige Flaschen Wasser verbraucht. Da wir morgen eine 130 km Strecke vor uns haben, bei der es sicher auch heiß werden wird haben wir, nachdem wir den Flüssigkeitsbedarf gedeckt und eine Kleinigkeit gegessen hatten den Tag recht früh beendet.
Leider ist es nichts geworden mit der geplanten Herausforderung über 130 km auf dem Rad. Lyn ging es nicht nur nicht gut, sondern richtig besch…den.Also sind wir nur zu dem 3 Kilometer entfernten Busbahnhof geradelt und haben uns dort Tickets für eine Kleinbuspassage besorgt. Das Prozedere war das Gleiche wie vor zwei Tagen, Räder und Gepäck aufs Dach und wir in den optimal genutzten Bus, dessen Sitzabstände für kleinere Menschen ausgelegt sind.Wir waren daher recht froh, dass wir, dank der etwas flotteren Fahrweise unseres Fahrers schon nach 3 Stunden an einer Kreuzung aussteigen konnten und die letzten 5 km in den Ort mit den Fahrrädern zurücklegen durften.Wir sind aber nicht ganz bis nach Bagan gefahren, sondern haben in Nyaung-U im Hotel „Eden“ zwar keine paradiesischen Zimmer bekommen, aber für 1 Nacht war es OK.Während Lyn und Tom die lieber im Hotel blieben, sind Ha-Jo und ich noch eine Runde durch einige abseits gelegene Dörfer gefahren.Nach dem Abendessen haben wir uns den Sonnenuntergang von einer großen, mit Touristen gut besetzten Stupa aus angesehen, wobei die Sonne heute schon eine Weile vor dem Untergang im Dunstschleier des Staubes verschwand.
Die Nacht war um fünf Uhr zu Ende! Denn ab dann erklang, für die nächsten 40 Minuten der von kräftigen Verstärkern unterstützte Singsang eines Mönches durch den ganzen Ort. In den Pausen erklang leisere Schellenmusik, bis die kräftige Stimme des Mönches wiedereinsetzte. Jeder Versuch, wenigsten zu dösen – scheiterte. Dafür waren wir angenehm überrascht, dass es im Hotel ab sieben Uhr Frühstück gab, das auf der Dachterrasse serviert wurde.Ha-Jo und ich sind danach noch für ca. zwei Stunden mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und haben dabei Wege abseits der Touristenpfade gesucht.Und wie das so mit den letzten Urlaubstagen so ist, die Absicht noch einmal richtig aktiv zu sein lässt nach und so haben wir den Nachmittag auf der Dachterrasse des Hotels verbracht, wo wir uns mit zwei jungen Leuten unterhalten haben, die schon länger mit dem Fahrrad unterwegs waren und morgen zum Monte Popo radeln wollten.Gegen 17 Uhr haben wir unsere Räder beladen und sind zum Busbahnhof aufgebrochen. Dabei haben wir unfreiwillig doch noch eine kleine Radtour gemacht. Nach 11 km und dass meiste leicht bergauf, kamen uns Zweifel ob des richtigen Weges – die Straße stimmte, nur wir hatten den Abzweig vor 5 km übersehen. Also zurück und dann zwischen Tankstelle und Hotel zum Busbahnhof.Das wir aber nicht weiter schlimm, da wir noch genug Zeit hatten, der Bus fuhr erst um 21 Uhr.Nach kurzer Suche hatten wir auch den richtigen Ticketschalter gefunden und hofften, unsere vor vier Wochen dort deponierten Fahrradkartons wieder zu bekommen. Es hat fast geklappt. Dreieinhalb Kartons waren noch da. Irgendjemand hat wohl in den letzten Wochen ein größeres Stück Pappe benötigt, so dass Thomas für seinen kurzen Flug Yangon – Hanoi sein Fahrrad wohl in Folie packen muss.Nachdem wir unserer Fahrräder in den Kartons verstaut hatten, haben wir noch etwas gegessen und uns auf die 10 stündige Busfahrt vorbereitet. Das hieß besonders warme Sachen anziehen, in den Bussen herrschen Kühlschranktemperaturen (warum auch immer!).Etwas vor Mitternacht gab es einen längeren ungeplanten Stopp, denn einer der hinteren Reifen am Bus musste gewechselt werden. Wir kamen aber dann trotzdem pünktlich am Busbahnhof in Yangon an, wo wir von unserem Taxifahrer, der uns vor vier Wochen dorthin gebracht hat schon erwartet wurden und der uns und unsere Räder in das Hotel brachte wo wir schon einmal waren.
Jeder von uns war heute noch einmal in der Umgebung um 30th Str. unterwegs um sich von Myanmar zu verabschieden. Lyn und Ha-Jo sind dann um 21:00 vom Taxi abgeholt worden und müssen sich noch bis nach Mitternacht die Zeit am Flughafen vertreiben.Mir wird es morgen nicht anders gehen. Vormittags den Fahrradkarton reisefertig machen, nachmittgas wollte ich noch einmal zum Yangon River gehen und dann hoffen, gut zum Flughafen zukommen und dass das Flugzeug nach Dubai pünktlich um 01:50 abhebt und ich nach 13 Stunden in Hamburg nicht all zu müde lande.