Schon beim Frühstück wurden wir daran erinnert, dass wir nicht mehr die kühlen 12° des Hochlandes haben und dass der Tag heiß werden würde.Wir sind dann um sieben Uhr losgeradelt um rechtzeitig in Mandalay um 11:00 Uhr beim Mahaganddhayon Kloster zu sein.Das Kloster Mahaganddhayon in Amarapura ist durch die mehr als 1000 Mönche bekannt, welche sich täglich in den frühen Morgenstunden zwischen 6.00 bis 10.00 Uhr Lebensmittel mit ihren Essenschalen in Mandalay und Umgebung einsammeln. Mit diesen Esswaren, wird von einigen Mönchen, das Essen zubereitet. Eine Mahlzeit besteht vorwiegend aus Reis, Fleisch, Gemüse und Obst. Gegen 11.00 Uhr morgens marschieren die über 1000 Mönche in Reih und Glied an den riesigen Kochtöpfen vorbei, wo ihnen die Essensrationen zugeteilt werden. Danach begeben sie sich in die großen Speisehallen um ihr Mittagessen einzunehmen. Dieses Mittagessen der Mönche ist inzwischen zu einer Touristenattraktion geworden. So finden sich täglich auch einige hundert Touristen zu dieser Zeit beim Kloster ein und wir mitten drin. Zuvor haben wir aber noch die U-Bein-Brücke überquert. Dieser Fußgängerübergang, über den Taungthaman-See ist 1,2 Kilometer lang und wurde um 1850 erbaut und gilt als älteste und längste Teakholz-Brücke der Welt. Zum Bau der Brücke wurde Holz aus dem ehemaligen Königspalast in Inwa verwendet. Über 1.086 Pfähle wurden in den Seegrund gerammt; einige wurden aber inzwischen durch Betonpfeiler ersetzt.Den Namen hat die Brücke von Bürgermeister U Bein, der ihren Bau in Auftrag gab. Die Brücke ist auch in der heutigen Zeit eine wichtige Verbindung für die lokale Bevölkerung und wird auch von vielen Touristen besucht. Da wir schon recht früh dort waren, konnten wir unsere Räder ohne Probleme an das andere Ufer schieben.Nachdem wir auch in Mandalay ein recht gutes Hotel in Bahnhofsnähe gefunden hatten, stellten wir nur unsere Taschen ab und sind zum Bahnhof gegangen um Tickets für die Bahnfahrt nach Hsibow zu kaufen.Nachdem Thomas an 10 der 35 Schalter sein Glück versucht hat (die Beschriftung ist nur in Burmesisch) hatten wir unsere Fahrkarten für den Zug um 03:30. Da die Nacht kurz sein wird haben wir den Nachmittag zur „freien Verfügung“ erklärt, den ich genutzt habe um die gröbsten Fehler aus meinem Blog zu beseitigen, was mir wahrscheinlich nicht gelungen ist. small screen + small keys = small grammer
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Nach Flugzeug, Bus und Boot war heute die Eisenbahn dran – und zwar 11 Stunden lang.Wir hatten ja schon am Vortag die Tickets besorgt und vereinbart um drei Uhr nachts abfahrbereit vor dem Hotel zu stehen. Wer nicht da war, war ich! Mein Handywecker war nicht eingeschaltet. Als mich dann das Telefon um fünf nach drei weckte dauerte es fünf Minuten bis ich vor dem Hotel abfahrbereit auf dem Fahrrad saß und wir Richtung Bahnhof radelten. Aber erst, als wir die Räder im Gepäckwagen abgegeben hatten und wir im Zug auf unseren Plätzen saßen, normalisierte sich mein Puls wieder und ich konnte erleichtert durchatmen.Thom hatte für uns in der Bretterklasse gebucht (Ordinary-Sitz für drei Euro 4.600 Kyat), da – so seine Begründung, es dort nicht so langweilig ist wie in der Upper class. Zwar wissen wir nicht wie es dort war, für uns waren die mehr als 11 Stunden, die der Zug für die rund 200 km benötigt eine Mischung aus Unterhaltung, dösen und den Versuchen doch noch etwas zu schlafen.Es ging aber pünktlich um vier Uhr los und während der Zug Anfangs alle 15 Minuten stehen blieb, war es die Streckenführung auf den ersten Steigungen die zu Stopps führte. Der Anstieg ist dort so steil, dass der Zug nur im Zick-Zack die Berge hochkommt.Wir beneideten die Einheimischen, die es sich auf den kurzen Sitzbänken schnell bequem gemacht hatten und in Stellungen schliefen in die für unsere langen Gliedmaßen nicht ansatzweise machbar waren. Also versuchten wir wenigstens, auf den harten Holzbänken Positionen zu finden die unseren Hintern nicht allzu sehr malträtierten und den Kopf einigermaßen Halt gaben. Es blieb aber schwierig.Die Fahrt über extrem schlechte Gleise zog sich, trotz unsere illustren Mitreisenden endlos hin. Die Wagen schaukeln und hüpfen so bedrohlich, dass wir Angst haben mussten, dass unsere Fahrradtaschen aus der Gepäckablage purzeln. Auch jeder Toilettengang war Herausforderung im Gleichgewichthalten.Zwischen Pyin U Lwin und dem Städtchen Hsipaw passiert unser Zug eine spektakuläre Schlucht. die sie seit mehr als 100 Jahren vom Gok Hteik-Viadukt überspannt wird. Danach ging es durch Tunnels und über Brücken wieder bergab bis nach Hsipaw.Hsipaw selbst ist ein Städtchen in den Bergen im Shan-Staat, das jetzt in der Trockenzeit einen eher tristen und verstaubten Eindruck macht.
Da unser Bootstrip erst um 09:30 losgehen sollte und ich aber früh munter war bin ich kurz nach Sonnenaufgang in Richtung Markt geschlendert. Leider war es nur der kleine Gemüsemarkt. Die langen Reihen der Markthalle waren leer. Das Gemüseangebot war reichlich und frische, es war aber nur wenig Unbekanntes dabei. Am Rande des Marktes gibt es ein Kaufhaus, dessen Warenangebot bei dem so manches Geschäft bei uns nicht mithalten kann. Man muss aber lange dort Kunde sein, um zu wissen, wo in dem Chaos das Gesuchte zu finden ist.Pünktlich um 09:30 holte uns der lokale Guide unsere Siebenergruppe ab und führte uns zum Fluss wo ein Langboot mit auf uns wartete. Wir haben in den nächsten fünf Stunden mehrfach angehalten, sind zu zwei Klöstern gewandert und haben uns ein „Gartendorf“ angesehen. Für uns, die mit den Rädern schon an ähnlichen Orten gehalten haben, war es nicht besonders aufregend, einzig die ergänzenden Informationen des Guides brachten interessante Informationen zu den unterschiedlichen Pflanzen und den Menschen in den Dörfern.Thomas, der nicht mit bei der Bootstour war, hat zwischenzeitlich mit provisorischem Erfolg die Halterung seiner Lenkertasche repariert und danach Gemüse für unser Abendessen eingekauft. Er hatte mit einem Restaurantbetreiber abgesprochen, dass dieser die Aubergine, die Kürbisse und Bittergurken, die Thomas am Markt gekauft hat, für uns zubereiten würde. Es war reichlich und hat ausgezeichnet geschmeckt.Da das Restaurant nicht weit vom Hotel weg war, gesellten sich noch drei Teilnehmer der Bootstour, die auch aus Deutschland kamen zu uns. Es wurde ein lustiger Abend, an dessen Ende wir feststellten, dass drei große Flaschen Malaysia Rum nur wenig mehr kosten als drei Flaschen Bier.
Nachdem die Nacht etwas kürzer war als sonst und das Aufstehen einigen von unserer Truppe von gestern etwas schwerer viel, sind wir dann doch gegen 08:30 losgeradelt. Die einzig mögliche Verbindung war die Straße 3. Sie ist eine der Hauptverkehrsadern die die von der Chinesischen Grenze nach Mandalay führt. Entsprechend heftig ist der Verkehr der überwiegend aus schweren Lastwagen besteht, die einen, besonders an steilen Abschnitten mit röhrenden Motoren überholen. Zu allem Überfluss, sind die Auspuffrohre für uns in Kopfhöhe.Wir waren uns schnell einig, dass wir so nicht die nächsten Tage bis Mandalay radeln werden.Gleich nachdem wir ein akzeptables Gästehaus gefunden und uns vom Auspuffruß befreit hatten, hatten, sind wir zum Bahnhof gegangen um zu klären, ob wir morgen mit dem 11 Uhr Zug nach Mandalay fahren können.nachdem wir die Zusage erhalten hatten, dass es morgen mit der Zugfahrt klappen wird, sind wir nochmals über den Markt gegangen und haben nach einem recht guten Abendessen, schon gegen acht Uhr den Tag beendet.
Da die Nacht in dem sehr einfachen Hotel in 750 Meter Seehöhe recht frisch und nicht so erholend war, bin ich um sechs Uhr aufgestanden und auf den Markt gegangen, der nur wenige Straßen weit weg war. Dort war allerdings noch nichts los, die meisten Einwohner von Kyaukme lagen noch in den Betten. Ich habe dann an einen der wenigen Stände die schon offen hatten einen nicht besonders guten Kaffee getrunken und ging wieder zurück ins Gästehaus um mich unter der Bettdecke noch einmal aufzuwärmen. Hatte nichts genützt! Ich hatte mich schon verkühlt – bei 12 Grad sind kurze Hosen und T-Shirt eben zu wenig.Um halb neun haben wir uns dann zum Frühstück getroffen und sind dann rechtzeitig zum Bahnhof geradelt, um die Ticket für uns und unsere Fahrräder zu kaufen. Außer uns, waren noch einige andere Touristen und eine große Zahl von Einheimischen da, die auf den Zug warteten.Mit nur 20 Minuten Verspätung waren unsere Räder im Güterwagen verstaut und wir hatten unsere Plätze in er Bretterklasse erkämpft. Zwar werden Fahrkarten mit Sitzplatzreservierung verkauft, doch gilt dies nur für Erwachsene. Die zahlreichen Kinder, für die die Eltern eigen Hocker mitgebracht hatten füllten die freien Flächen optimal aus. Entsprechen kuschelig und laut war es, zumal sich die fliegenden Händler mit ihren ausladenden Warenkörben immer wieder ihren Weg bahnten.Wie schon bei zwei Tage zuvor, war auch diese fünfstündige Bahnfahrt auch für belastbare Radler-Hintern eine Herausforderung.Auf einigen Streckenabschnitten wurden die abgeernteten Felder abgebrannt, so dass der Rauch Wageninnere kam. Einmal kam das Feuer dem Zug so nahe, dass die Flammen über den Fester Rand loderten.Wir sind aber unbeschadet, mit einer Stunde Verspätung, in Pyin-Oo-Lwin, angekommen.Bei der Hotelsuche hatten wir Glück. Wir fanden auf Anhieb das „Hotel MAY MYO“ in einer ruhigen Seitenstraße im Stadtzentrum. Mit 30 $ war es zwar doppelt so teuer wie das gestrige aber der Komfort war um viele Klassen besser.Ursprünglich war Pyin Oo Lwin eine Siedlung der Shan und Danu. Heute ist die Stadt, besiedelt von Indern, Muslime und Chinesen. Eine Hinterlassenschaft, die durch den Zustrom von Südasiaten während der britischen Kolonialzeit entstand.Viele Jahre lang war Pyin Oo Lwin ein beliebter Ausflugsort in den Bergen, denn durch die Höhenlage (1100 Meter) ist das Klima während der heißen Jahreszeit angenehm kühl. Das Abendessen bei einem Inder war nicht schlecht, aber wie so oft auf unserer Tour mit zu viel Fett zubereitet.
Nach einem Guten Frühstück im Hotel haben wir uns von einer Pferdekutsche zum Botanischen Garten kutschieren lassen. Der Botanische Garten wurde vom Colonel May während des 1. Weltkrieges errichtet indem er türkischen Kriegsgefangenen dafür einsetzte. Der Garten umfasst 237 ha und zeigt liebevoll gestutzte Rasenflächen, große Blumenbeete, einen natürlichen Wald, zahlreiche Riesenbambusarten und einen Orchideen-Garten mit wilden und gezüchteten Pflanzen. Im Schmetterlingshaus gibt es leider nur aufgespießte Exemplare. Wir sind die Strecke um den See und zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten zu Fuß gelaufen. Viele der überwiegend Burmesischen Besucher, ließen sich mit Elektrowagen durch den Park fahren ohne auszusteigen.Am späten Nachmittag bin ich mit der Absicht, etwas Obst zu kaufen noch zum Markt gegangen, wo das Angebot, bedingt durch die Trockenzeit eher gering war. Für die Orangen die einegermaßen gut aussahen habe ich dann mit 2000 Kyat (ca.1,80 €) viermal so viel bezahlt wie die Burmesin nach mir die gleiche Menge kaufte. Das Abendessen an diesem zweiten Tag war recht ordentlich, doch gab es, da das Restaurant von Moslems betrieben wurde, kein Bier. So mussten wir, um nicht durstig ins Bett gehen zu müssen, eine Straße weiter ziehen um unser Myanmar-Bier zu bekommen.