Da es heute zwar hügelig aber überwiegend abwärtsgehen sollte und die Strecke nicht besonders lang war sind wir er erst gegen acht Uhr losgefahren. Der Verkehr war der gleiche wie die Tage zuvor – viele große Lastwagen und Busse.Daher klang der Vorschlag von Thomas, eine Abkürzung zu nehmen recht vielversprechend. Wir wussten zwar nicht wie der Weg aussehen würde, doch wagten wir den Versuch. Schon mal vorneweg – Versuch misslungen, die Abkürzung war 10 Kilometer länger, und aus der anfangs recht guten Piste wurde bald eine Holperstrecke die einem ausgetrocknetem Bachbett glich, mal steil nach oben und mal steil nach unten führte. Auch wenn wir uns noch verfahren hatten, es war aber trotzdem eine herrliche Stecke. Wir sind durch Dörfer gekommen, in denen sicher noch kein Fremder war. Die Eindrücke konnten ursprünglicher nicht sein. Und wahrscheinlich hat man sich an diesem Abend in so mancher Bauernhütte über die seltsamen Fremden unterhalten, die anstatt auf Ochsenkarren auf Rädern unterwegs waren, wofür die die Wege doch gar nicht geeignet sind. Wir hatten auch einige male versucht zu fragen welcher der Wege zum Inle See führen würde, haben aber, nur in zwei Fällen an kleinen Dorfschulen widersprüchliche Angaben bekommen – sonst nur ein freundliches Lächeln. Dank GPS und Karten auf den Handys haben wir nach vier Stunden den Weg auf die Hauptstraße gefunden. So kam es, dass wir statt zu Mittag erst nach Einbruch der Dunkelheit in Nyaung Shwe ankamen.Leider waren in dem geplanten schönen Hotel keine Zimmer mehr frei. So sind wir für die nächsten beiden Nächte in einer etwas einfacherem Hotel untergekommen.
Sample Text
Heute war statt Rad- die Bootstour am Lake Inle angesagt. Um halb neun wurden wir vom Bootsführer abgeholt, und zu einem Seitenkanal gebracht wo sein Langboot neben vielen anderen ankerte. In den schmalen aber ziemlich langen Boote waren recht bequeme gepolsterte Sitzgelegenheiten aufgestellt und da es am Morgen noch ziemlich kühl ist, gab es auch warme Decken. Knatternd ging es dann über den Kanal von Aungban, der Ort wo unser Hotel liegt, zum Lake Inle.Alle Bootsführer haben ein festes Rundenprogramm, damit die zahlreichen Touristen auch wirklich allen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten ihren Besuch abstatten können und vom reichhaltigen Angeboten an Souvenirs möglichst oft Halt machen können.Der Markt den wir als erstes Besucht haben, war aufgeteilt in „normalen Markt“ für die Menschen vor Ort und die am Eingang gelegenen Ständen mit Dingen die man als Tourist unbedingt braucht oder auch nicht. Die Spinnerei, die wir dann besuchten war interessant, weil dort aus Lotusblütenstängel sehr feines Garn hergestellt und verarbeitet wurde. Der Stoff fühlte sich wunderbar an, doch sank unser Interesse als wir sahen das ein Schaal 205 $ und ein Herrenhemd 750 $ kosten sollte. Als nächstes liefen wir eine Bootswerft an, auf der zwar keine Boote mehr produziert wurden, aber mehrere Stadien der Herstellung zu sehen waren. In einem Nebengebäude saßen Frauen am Boden und drehten die beliebten Cheeroot Zigarren. Der “Tabak” besteht aus Cheroot-Blättern, vermischt mit Holz des Baumes und einer von Fabrik zu Fabrik variierenden geheimen Mischung aus Zusätzen wie Tamarindensaft, Holzstückchen, Bananen, Nüssen und Palmzucker. Es sind eigentlich so viele Inhaltstoffe, dass die Zigarren zu den Lebensmitteln gehören müssten.Dann ging es weiter, quer über den See zu den 5 goldenen Buddhas, die eigentlich nur noch wie Goldkugeln aussehen. Im Laufe vieler Jahrzehnte, haben die Gläubigen so viele von den hauchdünnen Goldblättchen aufgetragen, das diese Kugelformen entstanden sind. Danach sind wir zum Indein Stupafeld gefahren. Es ist eine riesige Ansammlung von Stupas unterschiedlichster Größen, von frisch renoviert bis total zerfallen. Die Gesamtanlage ist beeindruckend. Einzelne Stupas zu beschreiben würde man Wochen benötigen. Nachdem wir eine Eisenschmiede besucht haben, die wohl nur noch für die Touristen betrieben wird, haben wir auf die Gold- und Silberschmieden verzichtet und zurück nach Klalaw geschippert.
Schon beim Frühstück auf der Hotelterrasse, hatten wir uns Zwiebelschalenart angezogen (mindestens drei Kleidungsstücke übereinander). Es hatte nur 12° und für uns und die Räder stand noch ein Bootstransfer über den Lake Inle an. Unser Startpunkt Nampan für die heutige Bergetappe lag auf der anderen Seite des Seees. Als wir von dort losradelten hatte es schon 16° und es sollte im Laufe des Tages noch bis zu 43° warm werden. Da der Inle See schon auf 900 Meter Seehöhe liegt, hatten wir „nur“ 600 Höhenmeter bis zu unserem Ziel das Bootstransfer zu erklimmen. Bis zum Kilometer 20 ging es entspannt hügelig rauf und runter mit der Tendenz nach oben, ohne dass es anstrengend war. Von 950 Meter Seehöhe bis 1350 waren es dann nur 5 Kilometer. Entsprechend steil waren die Anstiege und ich kam ganz schön ins Keuchen. Zwar ging es danach weniger anstrengend wieder hügelig weiter, doch waren alle wir froh als die ersten Spitzen der Stupas zu sehen waren. Das Kakku Stupafeld ist eine einzigartige Sammlung von über 2.000 buddhistischen Stupas, die sich auf einer Fläche von nur einem Quadratkilometer befinden. Das antike Pagodenfeld wurde über mehrere Jahrhunderte erbaut und ist auf das 12. bis 13. Jahrhundert zurückzuführen. Sie stehen in dichten Reihen, zwischen denen nur schmale Wege hindurchführen und es ist beeindruckend, wie dort die tausend Stupas dicht aneinander gedrängt stehen. Eigentlich sollte wir heute, nach den Plänen von Tom noch 40 Kilometer bis nach Taunggyi radeln. Da es aber neben dem Stupafeld ein Restaurant gab, dass auch drei Bungalows zu vermieten hatte, entschlossen wir uns kurzfristig zu bleiben. Der Entschluss war goldrichtig. Nach der Besichtigung des Stupafeldes haben wir im Restaurant als die einzigen Gäste einen schönen Abend verbracht.Weit weg von anderen Orten konnten man bei klarem Himmel das Band der Milchstraße bewundern. Und da das Stromnetzt schon Probleme hatte, die Ladegeräte zu versorgen, sind wir uns schon früh in unsere Betten gekrochen.
Auch in den Tropen wird es 1350 Meter Seehöhe des Nächstens kühl und klamm feucht so, dass wir froh waren, dass wir eine zusätzliche Wolldecke hatten, in die wir uns kuscheln konnten.Wir hatten den Wecker so gestellt, dass wir alle rechtzeitig wach sind um das Frühstück um 7 Uhr nicht zu verpassen. Das hätten wir uns sparen können. Um vier Uhr dreißig, schaltete ein Mönch des nahen gelegenen Klosters den Lautsprecher ein und beschallte die Gegend mit seien Gebets-Singsang. Da der Klang meditativ war konnte man dabei einigermaßen weiterdösen, bis das Getute des Frühzugs, der hinter Dickicht verborgen, recht nah am Restaurant vorbei fuhr einem einen endgültig aus den Träumen riss.Wir waren also alle pünktlich beim recht ausgiebigen Frühstück und sind gegen acht Uhr losgeradelt. Die nächsten 40 Kilometer ging es Bergauf, bis wir Taunggyi dem höchsten Punkt unserer Tour erreicht hatten. Die Straßen waren wie an den anderen Tage auch zwar asphaltiert aber recht holprig. Es gab auch wieder zahlreiche Baustellen, die den Verkehr aber kaum beeinträchtigt haben. Es sind meist kleine Arbeitstrupps, überwiegend Frauen die Steine schleppen und einigen Männern die dann, mit am Straßenrand erwärmten Bitumen die „neue“ Straße fertigstellen.Am höchsten Punkt in Taunggyi haben wir einen aus zwei Gründen einen längeren Zwischenstopp eingelegt. Ha-Jo war im Ort in einer Kurve gestürzt und hatte sich das Bein und beide Hände aufgeschürft und Lyn war übel. Nach einem ausgiebigen Mittag waren beide wieder einige Maßen Ok, so dass wir gegen 13 Uhr wieder losgeradelt sind. Unser Ziel Nyaung lag 600 Meter tiefer! Die nächsten 40 Kilometer ging es also rasant bergab, aber nicht ohne einige Hügel wo es auch wieder steil bergauf ging. Gemeinsam sind wir, gegen 16 Uhr in dem Hotel angekommen in dem wir vor zwei Tagen zum Bootstransfer aufgebrochen waren.Da die letzten Tage doch recht anstrengend waren, erschöpfte sich das Abendprogramm in Abendessen und dann ab ins Bett.
Nachdem die Strecke für heute nicht zu lang und der Anstieg über die gesamte Strecke verteilt war, sind wir erst gegen acht Uhr losgefahren. Es gab am Anfang einen steilen und recht anstrengenden Anstieg der in eine weite flache Ebene führte.Nach den 200 steilen Metern nach oben und insgesamt 25 Kilometer auf der Hauptstraße war eine Kaffeepause mit Schmalzgebäck fällig.Danach bogen wir auf eine weniger befahrene Straße ab, die über die nächsten 15 Kilometer kontinuierlich Anstieg. Zu den 2 bis 3 Prozent kam auch noch Gegenwind der dann doch ziemlich kräftezehrend war.Außer einem Rindermarkt gab es auf der Strecke keine Besonderheiten. Wie eigentlich auf allen Strecken, gab es immer wieder mal Straßenbaustellen, die aber selten länger als 300 Meter waren. Vereinzelt waren dort auch Maschinen zu sehen, doch waren überwiegend Frauen die Steine schleppten und fein säuberlich als Untergrund für den neuen Straßenbelag verteilten. Gegen 14 Uhr sind wir in Pindaya, dass in fast 1300 Meter Seehöhe liegt angekommen. Ein recht ordentliches Hotel für 15$ die Nacht war schnell gefunden und nachdem wir uns in einem Chinesischen Lokal ausgiebig gestärkt hatten, beschlossen wir zwei Tage hier zu bleiben und die größte Sehenswürdigkeit von Pindaya die „golden Cave“ erst morgen zu besichtigen. Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang entlang des Sees und durch einen Park mit riesigen alten Ficus-Bäumen, die bei uns in Wohnungen und Büros selten mehr als 2 Meter Höhe erreichen, hier aber einen Stammumfang von mehr als 5 Metern haben.Am Abend haben wir uns etwas gegönnt und sind in ein schickes Lokal gegangen, haben dort das Doppelte von dem bezahlt was wir mittags ausgegeben haben, es hat aber leider nicht besser geschmeckt als beim Chinesen (15 € für 4 Personen).