Da es heute eine etwas längere Strecke werden sollte sind wir, nachdem wir die Hoteliers Familie geweckt hatten, um sieben Uhr losgeradelt. Es war ziemlich nebelverhangen und nach ca. 20 km wurde der Himmel dunkel und kurz danach drehte jemand da oben den Wasserhahn auf. Wir konnten uns gerade noch unterstellen und die Plastik-Regencape überziehen. Nass wurden wir zwar jetzt nicht von außen, aber bei 28° und bergauf strampeln, war es auch unter dem Regenschutz ziemlich feucht. Nur Elke hatte eine richtige Regenjacke mit, bei Thomas und mir tropfte es aus dem Regencape.Nach ca. 30 km haben wir gefrühstückt, es gab Bratreis und vom Stand nebenan etwas gedämpftes und dazu Sojamilch.Auf der ganzen hügeligen Strecke gab es keine Sehenswürdigkeiten. Die Straßendörfer waren eher hässlich. Viele alte Häuser verfallen und die neuen daneben errichteten Gebäude sind zweckmäßige Kästen, in denen man eigentlich nicht wohnen möchte.Die Landstraße war im recht ordentlichen Zustand. Und auch wenn mal ein Erdrutsch eine Fahrbahn blockierte, war das nicht problematisch, denn der Verkehr war, dank der parallel verlaufenden Autobahnen, die es hier allenthalben gibt, eher gering.Nach 105 km gab es links der Straße eine große Baustelle und danach noch mal einen längeren Anstieg, ein kurzer Tunnel und wir konnten unten im Tal unser Ziel sehnen. Doch wir fanden keine Abfahrt, sondern nur einen schmalen Weg dorthin. Und dort stand auch noch ein Aufpasser, der uns wegen fehlender Tickets zur Baustelle zurückschicken wollte (verborgener Ticketschalter). Thomas konnte ihn aber klar machen, dass das nicht möglich sei und wir dringend in das reservierte Hotel müssten. Das mit dem Hotel stimmte zwar nicht, wir hatten schnell eines gefunden doch während wir warteten und die Dame des Hauses unsere Pässe Fotografierte (alle Seiten!!!) hat ihr Mann bei der Polizei nachgefragt, ob sie denn überhaupt Ausländer aufnehmen dürften „NEIN keine Ausländer“.Das war aber weiter kein Problem, 100 Meter weiter war das nächste Hotel. Die Zimmer waren besser, der Ausblick herrlich und mit 10 EUR nicht teurer als das Andere.Trotz der langen Strecke haben wir noch einen kleinen Rundgang gemacht, dann zu Abend gegessen und waren gegen acht Uhr wieder im Hotel.
Sample Text
Das Hotel recht ordentlich war haben wir uns entschlossen noch einen Tag hier zu bleiben. Es ist ja nicht nur ein Dorf, sondern eine Reihe von alten Dorfkernen, die inzwischen zusammengewachsen sind und heute stark touristisch ausgerichtet sind. Viel Altes ist verschwunden und das Neue ist nicht immer gelungen. Wir haben aber auch neue Bauten aus Beton gesehen die aber im alten Stil mit Holz verkleidet wurden.Allerdings war im Vergleich zu den Hotels und Restaurants eher wenig Touristen unterwegs, was für uns gar nicht so schlecht war. Wir konnten uns in Ruhe auch die Seitenstraßen ansehen, wo es zumindest zum Teil noch so wie früher aussah.Zum Frühstück
In den letzten zwei Tagen waren es einige Kilometer und Höhenmeter, die wir zusammengebracht haben. Dabei konnten wir alle Straßenbeläge kennengelernt, die man sich so vorstellen kann. Mal waren es ganz neu geteerte Straßen, bei denen man Steigungen bis 6% sehr gut hochtreten konnte, mal gab es dann auch Abfahrten die alles andere als schwungvoll waren. Besonders auf Nebenstraßen, kam es schon mal vor, dass über viele Kilometer zwischen den Schlaglöchern nur mehr wenig Straße zu finden war.Am Mittwoch sind wir nach ca. 20 km von der Haupt- auf eine kleinere Nebenstraße abgebogen dir durch ein landschaftlich schönes Flusstal führte. Es war ein enges Tal, so dass sich die Straße am Berg hochschlängelte. Die schöne Landschaft habe ich nur wahrgenommen, wenn wir eine Pause gemacht haben. Die Anstiege waren recht mühsam, denn Bergauf treten und in ein Schlagloch zu fahren kostet immer wieder Energie. Abwärts muss man sich auf die Straße konzentrieren, um das Schlagloch mit der geringsten Tiefe zu treffen. Und zwischendurch sind da noch, die Autos und Mopeds, die natürlich auch versuchen den Schlaglöchern auszuweichen.Auch wenn am 12.09. die Strecke nur 60 km lang war, zeigte das Höhenprofiel zwei Erhebungen an, die es in sich hatten. Leider war die Straße nicht besser als am Vortag. Dazu kamen einige bissige Steigungen von fast 10%. Bis zu Kilometer 35 konnte ich, wenn auch mit Abstand, hinter Thomas und Elke hinterhertreten. Als dann die nächste Steigung kam, war bei mir die Luft raus (gerade Linie).Ein Kleintransporter brachte mein Fahrrad, mich und auch die Packtaschen von Elke über den Berg, bis zu einer großen Kreuzung. Nach ca. einer Stunde hatten die Beiden die 25 km Bergetappe geschafft und dabei mehr als 1000 Höhenmeter erradelt.Auf dem Weg zu unserem Etappenziel haben wir noch einmal eine Hitze-Pause gemacht da die Anstrengung der vielen Höhenmeter noch nachwirkte.Unser heutiges Ziel war ein (für chinesische Maßstäbe) kleiner Ort mit den Resten einer Altstadt mit einem Stadttor und einer (alte?) Mauer.
Wir sind trotz der kurzen Strecke um sieben losgefahren, haben im Ort die obligatorische Nudelsuppe gegessen und eine halbe Stunde später schon in die Pedale getreten. Am Ortsrand haben wir noch einen Höhlentempel besucht, in dessen Wände 1000-mal 寿 „langes Leben” eingraviert war. Auf sehr guter Straße ging es nach 5 Kilometer einmal heftig bergauf, aber dank der frühen kühlen Stunde (24° C) waren die 200 Meter Anstieg kein Problem. Allerdings sind wir nach ca. 25 km wieder auf eine kleinere Straße abgebogen und dort war es dann wie die letzten Tage – wenig ebene Straße, viele Schlaglöcher. Der Vorteil heute, der überwiegende Teil der Strecke war von Bäumen beschattet. Nach ungefähr 30 km tauchten die ersten Karstberge auf, hintern denen jetzt erst die Sonne aufging.Der Rest des Weges, mal Beton-, mal Schlaglochpiste endete schon kurz vor 12 Uhr in einer großzügigen Einfahrt nach Yong Fu mit beidseitig breiten Radwegen. In der Innerstadt hatten wir schnell ein Hotel gefunden und konnten uns endlich abkühlen, denn zwischenzeitlich hatte es 39° C.Leider war der Rundgang am späten Nachmittag nicht so erlebnisreich. Denn heute war ein Feiertag, der mit dem Vollmond zusammenhing. Fast alle Geschäfte hatten geschlossen, nur am Markt war noch einiges los. Da wir auch heute das Mittagessen hatten ausfallen lassen, haben wir uns recht früh ein Lokal in der Nähe des Hotels gesucht, gut gegessen, Bier getrunken und zum Abschluss etwas vom einheimischen Schnaps probiert.
Eigentlich sollten wir heute 90 km weit und ca. 700 m hoch radeln. Deswegen sind wir auch schon um halb Sieben los, haben im Ort vier Körbe mit gedämpften Teigtaschen verdrückt und die Stadt in Richtung Süd-Ost verlassen.Am Stadtrand begann eine gut ausgebaute Straße mit beidseitig klar abgegrenzten Fahrradstraßen. Und das blieb 25 km so, bis wir merkten, dass die parallel verlaufende alte Straße ebenfalls zu einer breiten Fahrradstraße ausgebaut war. Mitten drin gab es eine große Fahrrad-Raststation, in der allerdings nichts los war. Hier hat man wohl an die Vergangenheit gedacht, als alle Chinesen noch Fahrrad fuhren und in die Zukunft geplant, auf das es wieder einmal so sein möge.Dort in der Youziwan Cycle Station bekam Thomas die Info, dass wir mit einer Bootsfahrt am Li Jang die höchste Steigungen umgehen und die Strecke abkürzen können.Wir sind dann noch 25 km auf der großartigen Fahrradstraße und ca. 12 km über eine leicht hügelige Landstraße geradelt. Trotz diesigen Wetters betrug die Temperatur gegen Mittag schon 40°.Das wir uns der Bootsanlegestelle näherten, konnten wir schon ein gutes Stück Strecke vorher sehen. Gestern Feiertag (Mondfest) und das Wochenende, hat massenweise Chinesen angelockt, die wie wir auch mit dem Bott nach Yangshuo schippern wollten. Es waren aber genug Plastikflöße für alle da.Schwierigkeiten gab es allerdings mit den Tickets – Kinder unter 1 Meter 20, Schwangere und Personen über 70 durften nicht auf die Boote . Ich (71 Jahre) kam aber dann doch aufs Floß und so konnten wir die 45-minütige Bootsfahrt durch die Kartsberge gemeinsam genießen.Gegen 14 Uhr hatten wir ein recht ordentliches Hotel gefunden und nachdem wir uns abgekühlt und ausgeruht hatten, haben wir uns in den Touristenrummel gestürzt.Zum Abendessen haben wir uns einen großen „Bierfisch“ bestellt. Wir waren nicht enttäuscht, keine kleinen Gräten, gut gewürzt und dazu spinatartiges Gemüse – wir waren rundum zufrieden.
Die kurze Fahrradstrecke führte uns auf guten Straßen durch eine imposante Landschaft und endete am Li River. Zwischen Flussufer und Karstkegel liegt hier der Ort Yangsho. Er windet er sich über mehrere Kilometer zwischen Ufer und Kartskegel. Sehenswürdigkeiten gibt es keine, es sei denn man freut sich an den touristischen Angeboten, die in der Hauptsache aus Geschäften und Restaurants bestehen. Auch wenn es außer uns noch einige andere „Langnasen-Touristen“ hier gab, war das Angebot eher an heimische Touristen gerichtet.Da wir ja schon früh hier waren, haben wir am frühen Nachmittag einen Rundgang gemacht und uns dann am Abend den Trouble bei Beleuchtung angesehen.