Ob der zu erwartenden Temperaturen sind wir nach einem Tschai bei dunstigen 22° noch vor 7 losgeradelt. Bis um 8 Uhr hielt sich der Verkehr noch in Grenzen, wurde dann aber richtig heftig. Die 50 Kilometer die heute vor uns lagen führten nämlich über die Nationalstraße 17 die ihren Verkehrsaufkommen nach gerne vierspurig hätte sein können. Aufgrund der vielen Baustellen, waren jedoch öfters nur 1 ½ Spuren befahrbar.Abgesehen von einigen wenigen Kilometer war die Strecke durchgehend bebaut, so dass man nicht nur auf die Lastwagen, Busse und Tuk-Tuks achten musste, sondern auch auf die Fußgänger die kreuz und quer über die Straße liefen. Außerdem ging es doch stetig rauf und runter, so dass die mehr als 460 Höhenmeter zusammenkamen. Unser erster kurzer Stopp war am Fluss wo einige Frauen Wäsche wuschen. Danach hielten wir auch noch kurz an einem Rindermarkt, wo noch ca. 50 Rinder unterschiedlicher Rassen auf ihr Ende warteten. Da die Hindus ja selbst nie eine Kuh töten würden, übernehmen diese Arbeit die dortigen Muslimen. Wenn es um das Essen von Rindfleisch geht langen wohl beide Ethnien zu. Nach 25 Kilometer haben wir in einem Straßenlokal indisch gefrühstückt, denn diesmal gab es keine Eier Omelett und auch keinen Tost.Einige Kilometer weiter sind wir in einem Ort, dessen Namen ich nicht mehr weiß, in dem Markt gegangen um etwas Obst für unterwegs zu kaufen. Und dort habe ich wieder riesige Knollen gesehen die ich nicht einordnen konnte. Von Frank habe ich dann erfahren, dass es Süßkartoffel sind, die passender Weise „Elefantenfüße“ genannt werden. Ansonsten gab es am Markt nur noch Fisch und die unvermeidlichen Hühnerschlachter waren auch da. Gegen Mittag erreichten wir Kottakkal das für sein ayurvedisches Institut, Arya Vaidya Sala bekannt ist. Es ist eine 114 Jahre alte Wohltätigkeitsanstalt, die sich mit der Praxis und Verbreitung von Ayurveda beschäftigt, der alten Gesundheitsfürsorge-Wissenschaft Indiens. Sie bietet klassische ayurvedische Arzneimittel und authentische ayurvedische Behandlungen und Therapien für Patienten aus ganz Indien und dem Ausland an. Wir haben uns erstmal mit der Besichtigung des Ayurveda Garten begnügt, in dem ausschließlich Pflanzen für den ayurvedischen Bedarf gezüchtet werden.R eichlich verschwitzt haben wir uns die letzte Steigung im Verkehrsgewühl der Stadt hochgekämpft und waren froh, als wir gegen 13 Uhr im Hotel „Rydges Inn“ eintrafen, dass um Klassen besser war als das gestrige „Rosenhotel“. Zur Begeisterung fast Aller hatte jeder der Gruppe die Möglichkeit das Angebot einer vom Reiseleiter spendierten ayurvedischen Massage zu genießen. Fas „alle“ deswegen, weil ich nicht so überzeugt davon war. Ich mag nicht eingeölt werden und Massage ist auch nicht so mein Ding. Ich habe es probiert – das wars.Da bis zum abendlichen Treffen noch viel Zeit war, bin ich etwas Stadteinwärts gegangen, wo es neben vieler kleiner Läden ein großes Restaurant gab. Es gab zwar keine Speisekarte doch habe ich mir einen kleinen Snack – ohne Curry und ohne im Fett ausgebackenes Brot bestellen können. Es war klein gehacktes (Rind)Fleisch mit Gemüse und Joghurtsoße. Dazu gab es gebackenes Brot und Tschai.Das war meine privater Abschluss meiner ayurvedischen Behandlung. Für 19 Uhr sind wir zum Abendessen hier im Hotel verabredet – sollte es irgendwelche Highlights geben werde ich davon schreiben.
Sample Text
Fast gemeinsam mit der Crew des Hotels sind wir um sieben Uhr in den Frühstücksraum gegangen. Und während wir Platz nahmen, begannen das Servicepersonal nach und nach das Büffet aufzubauen. Als die ersten indischen Frühstücksspezialitäten kamen war der Obstteller leer und für den Wassermelonensaft gab es keine Gläser mehr.Aber noch vor acht Uhr waren wir alle satt und jeder hatte bekommen was er brauchte – auch die Masala- und plain Omelet. Im Massen Start um ca. 8 Uhr ging es dann weiter auf der Hauptstraße, wo – Dank des Sonntags nicht ganz so viel los war. Da es heute nur noch einen Hügel zu bewältigen galt und die Strecke eher kurz war, haben wir des Öfteren Halt gemacht. Entweder kurz, um Wasser nachzufüllen oder auch mal etwas länger um einen oder zwei Tschai zu trinken. Bei Tschai-Stand kam die Ganze Nachbarschaft des kleinen Ladens aus ihren Häusern um zu sehen welche seltsame Gruppe hier eingefallen ist. Zuerst war das Fotografieren etwas schwierig, aber nach 10 Minuten und etwas Versteckspiel bekam ich meine Aufnahmen. Wie schon die letzten Tage gab es ein Hallo von allen Seiten, wobei die Frauen dabei wesentlich schüchterner waren als die Männer. Des Öfteren fuhren Mopeds neben uns her und die Fahrer wollten immer wissen – woher wir kommen, wo wir waren und wohin wir wollen. Die meisten gaben sich damit zufrieden, andere hörten gar nicht auf zu reden, auch wenn es zwischen uns, Moped und den überholenden Fahrzeugen oftmals eng wurde. Auch heute war die Strecke durchgehend mit modernen Gebäuden bebaut. Zwischendrin befand sich noch eine oder Andere alte Bauernhaus auch Holz und Schilfmatten, wie es sie vor 30 Jahren noch zahlreich gab.Ein kurzer Blick in das Innere zeigte, dass es sicher auch schon damals sehr einfache ärmliche Wohnstätten waren. Circa zwei Kilometer vor unserem heutigen Ziel, haben wir ein Trainingscamp für Tempel-Elefanten besucht. Zu sehen ist ein erstaunlich kleines Areal mit erstaunlich vielen Elefanten. Die Elefanten sind angekettet, manche nicht nur an einem, sondern an zwei Füßen. Die Gesamtsituation empfand ich als ziemlich ernüchternd. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, dass striktes Fotografier verbot herrscht. Selbst ein Selfie das ein Inder mit uns machte, musste er unter Aufsicht des Wachpersonals löschen! Faszinierend waren aber die vielen Pilger für die wahrscheinlich der Besuch der Tempel-Elefanten eine religiöse Bedeutung hat, die uns verschlossen bleibt. Unser Hotel das wir gegen 13 Uhr erreichten liegt sehr nur wenige hundert Meter vom Guruvayur Shri-Krishna-Tempel entfernt. Er ist dem hinduistischen Gott Guruvayurappan gewidmet (eine vierarmige Verbindung des Hindus Gottes Vishnu) und einer der wichtigsten Orte der Anbetung für Hindus aus Kerala. Da wir bis zum abendlichen Treffen noch reichlich Zeit hatten, haben wir uns nachmittags schon einmal den Tempel angesehen und waren beeindruckt von der Größe und den Einrichtungen um Massen von mehreren tausend Pilger täglich bewältigen und dirigieren zu können.Obwohl Nicht-Hindus der Zutritt zum zentralen Tempelbereich nicht gestattet wird, war der Besuch eindrucksvoll, da man die tiefe Religiosität der zahlreichen Pilger hautnah erlebt. Im äußeren Bereich konnten wir auf einer Bühne sehr authentischen Darbietungen in klassischer indischer Musik verfolgen.Da es ziemlich warm war und wir Durst bekommen hatten, steuerten wir eine der wenigen Lokale der Stadt an, in denen Bier und Wein ausgeschenkt werden darf. Das wir das richtige Lokal angesteuert hatten erkannten wir daran, dass uns unser Reisleiter mit unserem indischen Begleiter entgegenkam als wir auf die Kneipe zugingen. Die hatten schon mal das Bier getestet und für gut befunden.Drinnen war klar festzustellen, dass die Regierung es jeden, der ein Bier oder ein Glas Wein trinken möchte, so unbequem wie möglich macht. Der bis an die Decke geflieste Raum war alles andere als gastlich. Entweder trinkt man so schnell es so viel Alkohol, dass einen das Ambiente egal ist, oder man verlässt das Lokal schnellstmöglich. Wir haben es bei einem Bier belassen. Um 18 Uhr sind wir noch einmal alle in den Tempel gegangen wo aufgrund der niedrigeren Temperaturen, der Strom der Pilger erheblich zugenommen hatte. Wir haben dabei auch die Teile der Anlage besichtigt, die wir nachmittags übersehen hatten. Inzwischen erstrahlten die großen Gebäude in bunten Licht tausender LED’s. Wie geplant haben wir in einem Tempelrestaurant zu Abend gegessen. Dass es dort nur indische Gerichte, Tee und Wasser gab versteht sich von selbst. Wir saßen dabei, als die einzigen Fremden unter den Pilgern, die in ihrer Pilgerkleidung genau so exotisch auf uns wirkten wie wir wahrscheinlich für die Menschen dort. Auch wenn es nicht gemütlich war, haben wir nochmals die „Bier & Wein Bar“ aufgesucht. Wir haben dann auf eigene Veranlassung einen andren, nicht so stark klimatisierten Raum aufgesucht, den man sich auch mit noch so viel Alkohol nicht schönsau…… konnte. Eine Beschreibung des Raumes erspare ich mir jetzt.Da es zwischenzeitlich auch noch angefangen hatte zu regnen, hat uns nach ca. 30 ungemütlichen Minuten unser Bus abgeholt und in das Hotel gebracht. Womit der heutige Tag endet.
Auch heute war das Frühstuck im Hotel so spannend wie die Tage zuvor. Immer wenn die Tür zur Küche aufging, war die Frage, kommt jetzt der Toast, das Massalla, etwas Dosa oder doch der ersehnet Kaffee. Und wie die Tage zuvor war alles so rechtzeitig da, dass wir uns früh genug auf die Räder schwingen konnten um zu unserem, heute etwas längeren Törn aufzubrechen.Die ersten Kilometer ging es auf der Hauptstraße in Richtung Süden. Nach dem wir nach ca. 10 Kilometer mit der Fähre auf die Insel Vypin übergesetzt hatten, sind nach weiteren 10 Kilometer in Richtung Meer abgebogen. Wir konnten aber vorerst nicht direkt am Wasser längs fahren, da wohl Teile der Straße nicht befahrbar waren. Die ca. 27 Kilometer lange Insel Vypin gehört zu einer Gruppe von Inseln, die im Westen vom Meer und im Osten von den Backwaters umgeben sind.Aber auch der Weg im Hinterland war sehr schön. Links und rechts der Straße, standen in lockerer Reihenfolge kleine Hütten, aber auch richtig große Villen die aber oft einen verlassenen Eindruck machten. In solchen Fällen, waren die Eigentümer oft Inder die im Ausland arbeiten und sich hier einen Alterssitz gebaut haben. Meist gibt es einen kleinen Bereich in der Villa in der eine einheimische Familie lebt und die das Haus in Schuss hält.
Nach ca. 50 Kilometer sind wir dann direkt an das Meer gekommen und haben im Hotel „Petit Elephant“ eine etwas längere Pause eingelegt. Die meisten von uns sind schwimmen gegangen, ich habe mich nach einem kleinen Imbiss (Reis mit Gemüse und verschiedenen Gewürzen) in die Lümmel Ecke gesetzt und mich tiefenentspannt. Bei Kilometer 70 mussten wir wieder zurück auf die Hauptstraße, da der Weg am Wasser immer mehr zur Sandpiste wurde. Am spätem Nachmittag hatten wir die Fähre erreicht die uns nach Kochi (Cochin) brachte. Während der Wartezeit konnten wir zusehen wie ein kleines Fischerbot seien Ladung löscht. Nach ca. 30 Minuten konnten wir übersetzten. Unser Hotel war dann nur noch wenige hundert Meter von der Anlegestelle entfernt. Bedingt durch die vielen Touristen in Kochi war es kein Problem als Abschluss der 84 km Tour in einem Lokal ein großes „King-Fischer“ Bier zu bekommen. Für 18 Uhr hatte Frank in einem, am Wasser gelegenen Restaurant einen Tisch mit Meerblick und Sicht auf den Hafen reserviert. Schon auf dem Weg dahin sahen wir in der ferne heftiges Wetterleuchten. Als wir im Lokal ankamen, fegte ein immer heftiger Wind über die Terrasse und 10 Minuten später öffneten sich die Schleusen des Himmels und ein Sturmregen brach los wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Wir flüchteten in den Barbereich des Hotels, der eher etwas für Drinks bei schummrigen Licht gedacht war und nicht für ein Abendessen eingerichtet war.Nach einer halben Stunde, konnten wir aber wieder in Freie und haben den ausgezeichneten Fisch, dann doch noch auf der Terrassen genossen.
Als ich kurz nach acht auf die Hotelterrasse kam, hatten meine Mitradler schon einige Toasts mit dem Marmeladeähnlichen Aufstrich verdrückt und warteten auf ihre Omeletts. Da wir aber heute genug Zeit hatten, bin ich auch nicht zu kurz gekommen, zumal ich vom gestrigen Abendessen noch gut satt war. Unsere Radtour war heute überschaubar. Vom Hotel aus ging es am Fähranleger vorbei entlang der Bazzar Rd. durch das Araberviertel auf die andere Seite der Halbinsel zum „Fort Kochi Beach“. Unterwegs haben wir mehrmals gehalten uns die Synagoge, die alten Moscheen und die von den Portugiesen vor 500 Jahren erbauten Kirchen sowie kolonialen Handels- und Herrenhäusern angesehen. Einige von den Häusern sind renoviert und haben eine neue Nutzung, andere wie eine Gewürzgroßhandlung ist sicher schon viele, viel Jahre an diesem Ort. Auf der Rundtour habe ich vieles von dem wiedererkannt, was ich 2014 bei meiner ersten Indienreise schon gesehen hatte. Sogar das Hotel, das “Eigth Bastion” von wo aus wir damals gestartet sind habe ich wiedergefunden.Nach der ca. 10 Kilometer langen Rundtour waren wir gegen Mittag wieder im Hotel und da für den Rest des Tages der „Gruppenzwang“ aufgehoben war, kann ich nur für mich berichten, oder die Erlebnisse der Anderen demnächst nachtragen.Mein erster Versuch das Araberviertel zu Fuß zu erreichen ging kräftig daneben. Ich bin an der richtigen Abzweigung vorbeigelaufen und anstatt im Gewirr von Gassen auf einer baumlosen Hauptstraße gelandet. Nach gefühlten 5 Kilometer Irrweg habe ich ein Tuk Tuk angehalten und habe mich für 50 Rupis (70 Cent) in das Hotel fahren lassen. An der Dauer der Rückfahrt habe ich gemerkt wie weit ich mich schon verlaufen hatte.Am späteren Nachmittag, und nach Infos vom Reiseleiter (zweimal links und dann immer geradeaus) war ich nach 15 Minuten im Gewirr der Altstadt angekommen. Auf einem Kilometer Straße gab es so viele kleine Läden in denen es alles das zu kaufen gab, was bei uns in den Einkaufszentren angeboten wird. Sicher nicht so elegant übersichtlich und sauber aber dafür mit viel Personal und ohne Plastiktüten. Und da die Menschen auch dort wohnen, sind die Geschäfte immer offen, wenn einer zu Hause ist. Ich hatte mir auch vorgenommen in einem der kleinen Lokale etwas zu essen. Das „Zam Zam Restaurant“ sah gut aus und war auch gut besucht. Denn so ist es am einfachsten etwas zu bestellen, wenn es keine Speisekarte gibt und keiner die Sprache des Anderen kennt. Einfach zu den Tischen gehen, kucken was die Gäste da essen und wenn es appetitlich aussieht mit dem Finger darauf zeigen und andeuten, dass man das auch haben möchte. Hat auch heute geklappt. Allerdings konnte ich heraushören, dass man mich quasi warnte, dass das Fleisch auf dem Schälchen „beef“ sei. Da ich trotzdem zugelangt habe waren alle zufrieden. Ich auch! Das kross angebratene Fleisch, die scharfe Soße und das frische „Bhatora“ waren ausgezeichnet. Für das Essen und ein guter Tschai habe ich dann ganze 110 Rupien (1.50 EUR) bezahlt. Es war inzwischen dunkel geworden und in der Ferne sah ich, wie gestern wieder ein heftiges Wetterleuchten. Das veranlasste mich, den kürzesten Weg in das Hotel zu nehmen. Allerdings fing es heute erst um 20 Uhr an zu regnen, so dass ich noch sicher und trocken im Hotel angekommen bin. Ich hoffe, dass alle von unserer Gruppe rechtzeitig in das Hotel erreicht haben und keiner heute Nacht damit beschäftigt ist, sich und seine Sachen trocken zu legen. Zumindest die, die am Abend einer Darbietung in klassischem Kathakkali-Tanz beiwohnen wollten werden kaum nass geworden sein, da der Weg zu Theater nur über die Straße führte. Da ich 2014 schon das Vergnügen hatte, hier das Video von damals.
Da Gewitter war heute wohl genau so heftig wir gestern. Ich habe mir das von der Dachterrasse aus angesehen. Als dann aber, nach einem grellen Blitz, sofort der krachende Donner kam und der Strom ausfiel, hatte ich genug von der Plitz-Beobachtung und habe ich mich wieder zurück in mein Zimmer getastet.Strom gab es zwar schnell wieder, aber auf das Internet musste ich noch zwei Stunden warten.
Alle von unserer Gruppe sind gestern noch trocken in das Hotel gekommen, und da sich das Gewitter nachts ausgetobt hatte, war die Wahrscheinlichkeit heute im Tropenregen richtig nass zu werden eher gering.Nach dem Frühstück auf der Hotelterrasse sind wir gegen acht Uhr losgeradelt und haben bis zum ersten Halt etwas mehr als 20 Kilometer zurückgelegt. Die Straße war, abgesehen von kurzen Abschnitten recht ordentlich. In den Orten die wir durchfuhren war das Gemisch aus Bussen – meist Schulbusse, Autos, Tuk Tuk und Mopeds recht heftig. Zum Leidwesen einiger von uns, sind wir an mehreren, von Baustil her recht auffälligen Kirchen vorbeigefahren. Erst als Frank uns erzählte, dass diese zum Teil recht kitschigen Kirchenbauten nicht älter als 5 Jahre sind, lies unser Interesse nach. Trotzdem haben wir einige dieser „besonderen“ Bauwerke fotografiert. Bei einem weiteren Stopp konnten wir einen Bootsbauer zusehen wie er mit einfachsten Mitteln Kanus zusammenzimmert. Holz, Kokosseile und eine selbst hergestellte Paste zur Abdichtung war alles was dafür notwendig war. Gegen zehn Uhr haben wir eine Teepause an einer der wenigen natürlichen Buchten eingelegt. Da der Tsunamis 2004 auch an dieser Küste Menschenleben gekostet hat, wurde in den Jahren danach Schutzbauten errichtet. Diese wurden aber nie richtig fertiggestellt oder wurden durch die Monsunstürme schon wieder zerstört, so dass das Ganze ziemlich trostlos aussieht. Die Pause gegen Mittag haben wir am Strand gemacht wo die meisten von uns noch einmal in die große Badewanne gestiegen sind und sich von den Wellen haben tragen lassen. In einer der Strandhütten haben wir Kulukki Sarbath entdeckt. Es ist ein traditionelles Erfrischungsgetränk aus Kerala, das mit Zitrone und einigen anderen Zutaten zubereitet wird. Es ist auch ein perfektes Sommerfrischgetränk. Es hat einen besonderen Geschmack von Süße zusammen mit würzig und spritzig !!!Hier die Zutatenliste:
Nicht weit vom Strand entfernt gab es eine Reihe von kleinen Werkstätten in den die Fasern der Kokosschale verarbeitet wurden. Die lange eingeweichten Fasern wurden gekämmt, zu Schnüren gesponnenen, gefärbt und dann zu bunten Fußmatten gewoben. Natürlich alles in Handarbeit auf Webstühlen wie aus dem Mittelalter. Unseren letzten Halt, hatte unser indischer Begleiter Josef organsiert. Er hat uns seiner Radsportgruppe vorgestellt. Wir wurden in der Bäckerei die einen seiner Freunde gehörte überaus freundlich empfangen, mit Getränken und Süßigkeiten versorgt. Der Weg in das Hotel führte auf einem Feldweg mitten durch die Reisfelder die gerade abgeerntet wurden. Und dann, mitten im Nirgendwo tauchte das traumhafte Ressort auf in dem wir nun 2 Nächte bleiben.
Nach dem ausgezeichneten Frühstück, haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind zu einer 16 Kilometer-Runde durch das Kuttanad gestartet. Dieses ca. 500 km² große Gebiet liegt unter dem Meeresspiegel und gilt als Kornkammer Keralas. In der fruchtbaren Landschaft, in der fast 2 Millionen Menschen leben, wird vor allem Reis angebaut.Der größte Teil der Strecke führte über sehr schmale Pfade. Links die, zum Teil recht maroden Stützmauern zu den Kanälen, rechts die oft einen Meter und mehr, tiefergelegenen Häuser und die dahinterliegenden Reisfelder. Da es in der Nacht zuvor wieder geregnet hatte, waren die Pfade noch recht matschig und größer Pfützen zu umfahren ging bei 50 cm Wegesbreite auch nicht. Gegen Mittag sind wir zu unserem indischen Begleiter Josey geradelt dessen Haus an einem der Kanäle liegt. Seine Frau Lisa hat für uns das Mittagessen zubereitet und uns dabei Einblick in die Geheimnisse der leckeren Küche Keralas gewährt. Die Gerüche die die Gewürze entfalten, wenn sie angebraten werden lassen sich nicht beschreiben – mach muss die Nase selbst über die Pfanne gehalten haben.Leider war es nicht möglich, die Stühle und Tische für das Essen im Garten aufzustellen, da er teilweise unter Wasser stand.Die Menschen dort sind es gewohnt, dass das Wasser von Zeit zu Zeit auch mal bei der Tür in das Wohnzimmer schwappt. Nur kommen solche hohen Wasserstände, trotz großer Pumpanlagen immer häufiger vor und was schlimmer ist der Grundwasserspiegel steigt kontinuierlich, so dass viele der alten Mango- und Jackfruchtbäume eingehen. Am späten Nachmittag hat uns ein kleines Boot vom Hotel zu einer Tour durch die Kanäle abgeholt. Der Blick von der Wasserseite war eine schöne Ergänzung zur vormittäglichen Radtour. Am Abend haben wir uns dann in Joseys Haus zum Abschieds-Dinner getroffen, das schon wie zu Mittag ausgezeichnet war – auch wenn die Köchin bei der Zugabe von Chili eher zurückhaltend war.
Für mich begann der letzte Urlaubstag um 04:30. Um 5 Uhr kam mein Fahrer, der mich mit seinem Kleinwagen in gewohnt indischer Fahrweise zum Flughafen brachte. Zum Glück waren die Straßen ziemlich leer, so dass wir für die 90 Kilometer nur die geplanten 2 Stunden benötigten.Nach mehr als 30 Kontrollen durch, Zoll, Polizei, Militär, Flughafenpersonal, Polizei, Mili…… , saß ich endlich im Flieger der um 09:40 pünktlich abhob.In Dubai dauerte es allerding nach dem Boarding noch fast eine Stunde bis wir endlich starten konnten. Entweder hatten wir Rückenwind, oder der Pilot hat etwas mehr Gas gegeben, den wir sind mit nur 20 Minuten Verspätung im nasskalten Hamburg gelandet.Die Anderen, die erst am 25. zurückgeflogen sind, haben noch einmal eine 55 km Radtour durch die Landschaft um die Backwaters gemach. Ich hoffe, ich kann eine(n) dazu überreden den Blog für diesen Tag zu schreiben.