Nachdem wir, mein Schwager Peter und ich, mit unseren Rädern problemlos eingecheckt hatten, hob unser Flieger pünktlich um 15:25 in Richtung Dubai ab wo wir gegen 01:00 landetet. Simone, die Dritte in unserem Viererteam auf dieser Tour, war aus Frankfurt kommend schon eine Stunde vor uns gelandet. Wir trafen uns aber erst zum Abflug am Gate für unseren Flug nach Hanoi und landeten nach einer planmäßigen Zwischenlandung in Rangoon wir pünktlich in Hanoi.Es dauerte zwar etwas, bis Simones Fahrrad und ihre Tasche ankam, doch ging es, nachdem wir alle unser Gepäck vom Band gefischt hatten und die Räder an einer Seitentür aufgetaucht waren, mit den Einreisevormalitäten recht schnell.Thomas, unser Reiseleiter hatte ein Großraumtaxi organisiert, das uns und unsere Räder recht zügig ins Hotel in die Altstadt von Hanoi brachte. Am späten Nachmittag haben wir dann noch unsere Räder zusammengebaut und erstmal in der Hotelgarage abgestellt.Danach haben wir uns in das Getümmel in der Altstadt gestürzt. Gefühlt waren dort die Hälfte der fünf Millionen Einwohner von Hanoi unterwegs. Wir haben aber in einer “Eckkneipe” einen Platz gefunden um den Tag mit einem Bier (oder 2 oder 3) ausklingen ließen.Obwohl wir nun schon mehr als 36 Stunden unterwegs waren, haben wir es noch bis 23 Uhr ausgehalten.
nachdem wir morgens einige hundert Euroscheine in Millionen Dong getauscht hatten, haben wir uns durch den morgendlichen Hanoier Verkehr gekämpft um unser Ziel den Ort Ba Trang am “Roten Fluss” zu erreichen. Der Weg dorthin führte über die alte Long Bien Bridge. Es ist eine Eisenbahnbrücke die 1898 bis 1903 von den Engländern errichtet wurde und auch zwei Spuren für Fahrräder und Moped hat. Offensichtlich ist dieses alte Bauwerk für die Hanoier ein romantischer Ort, da sich Hochzeitspaare dort fotografieren lassen.In Ba Trang wird so ziemlich alles hergestellt, was sich aus Keramik fertigen lässt. Außer Gartenzwerge haben von der kleinsten Figur bis zur Zweimetervase alles gesehen. Wir sind aber nicht nur die Hauptstraße entlang, sondern auch in die Seitengassen gefahren, wo wir in einigen der kleineren Werkstätten zusehen konnten wie die Waren hergestellt wurden.Zu Mittag saßen wir in einer Runde mit Einheimischen in einer Garküche in der das Essen-Angebot nicht mehr sehr reichlich war, aber ausreichte um uns satt zu machen.Danach ging es über einer kleinen Fähre wieder in Richtung Innenstadt. Der Verkehr war wie gewohnt drängelig, wir sind aber gut im Hotel angekommen. Nachdem Thomas, der ja in Hanoi lebt, nach Hause geradelt war, haben wir am Abend noch den See Hồ Hoàn Kiếm umrundet in dem sich auf einer Insel der Ngoc Son Tempel befindet.
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4.Tag 81 km eben, bewölkt und diesig bei 25° mit kurzeitigem Nieselregen Wir sind um 06:30 gestartet und wollten am Marktplatz in der Stadt frühstücken. Das wurde aber nichts!Denn wie wir auch später oft hungrig feststellen mussten, haben die meisten Garküchen keine Sitzgelegenheiten. Es gab überall wie es auf Neudeutsch heißt nur “Essen to go”. Alle Gerichte wurden in kleine Plastiktüten abgefüllt und mit zur Arbeit oder nach Hause genommen. Dank der allgegenwärtigen 7-11 Läden kamen wir doch noch zu einen Kaffee und einen pappigen Milchbrötchen. Für unterwegs hatten wir uns mit gebackenen Bananen vom Markt eingedeckt. Und das war auch gut so.Den fünf Kilometer hinter der Stadt begannen die Berge. Die Straße wurde steil und steiler und die Bebauung war bald zu Ende. Wir mussten also mit unseren Vorräten haushalten.Da meine Kondition gelinde gesagt mies war (das Wetter im Hamburg war seit November nasskalt und ich hasse Radfahren bei nasskaltem Wetter) machten mir die Anstiege mit zum Teil 9% immer mehr zu schaffen. Nach 106 km und weit und breit kein Ort in Sicht, war Schluss für mich. Ein freundlicher Pick-Up-Fahrer brachte uns zu einem Ressort in unserem Zielort Li.Da ich nach dieser Etappe nicht mehr so richtig unternehmungslustig war wollte ich, nachdem wir in einem nahe gelegenes “Foot-Center” noch etwas gegessen hatten, schon recht früh ins Bett gehen.Also raus aus den staubigen Klamotten unter die Dusche, eingeseift und dann, dann war das Wasser alle! Also irgendwie wieder in die Hose und Tshirt mit den Fahrrad zur Lobby und mit viel Gestik erklärt worum es ging.Nach 30 Minuten tauchte ein Mann mit einer großen Rohrzange auf und deutete dass alles OK sei. Vorsichtshalber drehte ich zuerst den Wasserhahn auf und die Brühe die mir da entgegen war dreckiger als ich.Also das Ganze noch einmal. Und so kam es, dass ich mich zwei Stunden später als erhofft auf die in Thailand meistens sehr harte Matratzen legen konnte. Das die Decke mit der ich mich zudeckte sicher schon einige Gäste benutzt hatten war mir an diesem Tag egal.
8 km mit dem Boot, 321 Meter hoch zur Parfum Pagode (Chùa Hương). Bewölkt und ab Mittag Regen bei 25° Obwohl unser Hotel keine eigene Küche hatte, bekamen wir nicht nur einen guten Kaffee, sondern auch einen großen Pott Nudelsuppe. Eine der Mädchen war mit dem Moped losgefahren und kam nach kurzer Zeit mit einem Tablett an auf dem die servierfertigen Suppenschüsseln standen.Eine Stunde später stiegen wir dann in ein Ruderboot, dass uns über den Sông Đáy, zum Fuß des Berges des Parfüms brachte, an dessen Spitze die Grotte der Parfum Pagode liegt. Bis dorthin waren allerdings 321 Höhenmeter zu überwinden. Da wir ja heute eine Fahrradpause hatten, haben wir nicht die Seilbahn, sondern die Treppen zum Aufstieg genutzt. Dabei ging es über 4 km steil und felsiger aufwärts. Leider war von der reizvollen Landschaft nicht viel zu sehen, da diese im Regendunst verschwand. Die Namensgebung der Parfümpagode wird übrigens damit erklärt, dass die Luft in dieser Gegend – ganz im Gegensatz zu Hanoi frisch und rein ist!Nach einigen hundert Metern fing es an zu regnen, was dazu führte, dass die Steine der Treppenstufen arsc…. glatt waren. Und es dauerte nicht lange, dass ich mich auf den selbigen setzte, was ich jetzt am Abend noch spüre.Im Übrigen war der Aufstieg recht einsam, da die Vietnamesen diesen Ort nur an bestimmten Feiertagen aufsuchen. Zum Parfümpagodenfestes (Hoi Chua Huong) in den ersten drei Monaten des Mondkalenders (zwischen Februar und März) und in der der Zeit nach dem vietnamesischen Neujahrsfest (Tet) strömen die Besucher zu tausenden dort hin. Heute waren es nur wenige.Nach mehr als einer Stunde sind wir oben angekommen und mussten, um zur Huong Tich Grotte zu gelangen, gefühlte 500 Stufen wieder nach unten steigen. Der Standort der Pagode liegt in mystischem Halbdunkel und entschädigt für alle Strapazen des Weges. An den kleinen Altären gab es nicht nur Weihrauchstäbchen als Opfergaben. Dänische Butterkekse, Zigaretten und kleine Fruchtbarkeitsfiguren wurden dort ebenfalls geopfert.Zurück nahmen wir, da der Regen stärker geworden war, die Seilbahn von der aus man, bei schönen Wetter sicher eine fantastische Aussicht hat – so hat Thomas, unser Reiseleiter uns erzählt.Und obwohl wir an der Talstation verschiedene Sorten gedünsteter Wurzeln und Knollen probiert hatten, hatten wir noch genug Hunger für ein richtiges Mittagessen. In dem Lokal in dem sonst tausend Gäste bewirtet werden, klappte es dann auch, obwohl wir heute die einzigen Kunden waren.Auf der Bootsfahrt zurück gab es anhaltend Wasser von unten und oben so, dass wir recht froh waren als wir gegen 16 Uhr im Hotel ankamen.Unser Abendessen, gebratenen Reis und etwas Bier, bekamen wir in einem Lokal gegenüber dem Hotel. Ein großer irdener Topf am Tresen erweckte die Aufmerksamkeit von Simone. Nach einer Geruchsprobe waren wir der Meinung es müsste ein großer Rumtopf sein. War es zwar nicht, aber nach einigen Kostproben waren wir uns einig, dass der Geschmack und Alkoholgehalt ähnlich war.Zur Sicherheit haben wir eine kleine Flasche für schlechte Zeiten mitgenommen.
92 km bei 325 Höhenmeter. Stark bewölkt bis Mittag Regen Ø-Temperatur 15° kalt. Auch die zweite Nacht auf der Bambusmattenähnlichen Matratze war nicht so der Hit und der morgendliche Blick aus dem Fenster trübte die Stimmung weiter ein. Es hatte 14° C und es regnete.Als wir dann um 07:30 in die Lobby kamen, war niemand zu sehen der uns mit einem Kaffee und einer Nudelsuppe versorgen konnte. Es dauerte eine Weile, bis uns eine noch verschlafene junge Dame vier Kaffee brachte und die Nudelsuppe per Mopedtaxi angeliefert wurde. Danach waren wir zwar satt und etwas aufgewärmt, das Wetter war aber immer noch so mies, dass ich zu Hause das Fahrrad in der Garage gelassen hätte.Da wir aber am Abend in Ninh Binh sein wollten, stiegen wir um ca. 08:30, geschützt gegen Regen und Kälte (zumindest am Oberkörper) auf unsere Räder. Nach einigen Kilometer, wurde die Straße aber zur Matschpiste und wir waren im nu eingesaut. Es wurde noch schlimmer als wir uns einer großen Tempelbaustelle näherten, da dort zahlreiche Lastwagen für zusätzlichen Dreck auf den Straßen sorgte. Die Tempelbaustelle war gewaltig und man konnte schon erahnen wie groß die Tempelanlage einmal werden sollte.Und als ob der kalte Regen nicht schon genug wäre, verlor nach ca. 20 km mein Vorderreifen so plötzlich die Luft, dass sich der Fahrradmantel von der Felge löste. Dank Thomas, war nach 15 Minuten ein neuer Schlauch eingezogen und das Vorderrad hatte wieder Druck.Schon um 10:30 nach ca. 40 Kilometern gab es gebratenen Reis zum vorgezogenen Mittagessen, da es auf den nächsten 50 Kilometer zwar eine Reihe kleiner Dörfer, aber keine Gelegenheit zum Essen gab. Am späten Vormittag, hörte es erfreulicher Weise auf zu regnen, wärmer als 16° wurde es aber nicht. Wir konnten aber die grandiose Landschaft, die langsam aus dem Dunst hervorkam besser bewundern.Nachdem wir ja schon am Vormittag die große Tempelbaustelle gesehen hatten, steuerten wir am Nachmittag den fast baugleichen Bái Đính Temple an, der schon 2010 fertiggestellt wurde. Ohne Zweifel, ist dieser Tempel ein Meisterwerk und der Stolz des vietnamesischen Volkes in Bezug auf die Architektur, Kultur und seinem historischem Wert. Außenstehenden erschließt dies aber nicht. Es gibt zwar prächtige und prunkvolle Räume und Statuen, doch waren nirgends wo Mönche zu sehen die dort auf ein religiöses Leben hindeuteten. Für uns hatte das Ganze eher den Charakter eines großen Parks, in dem – wie in einem Museum, religiöse Bauten mit prunkvollen Statuen zu bewundern sind.Nachdem wir die wir uns die wichtigsten drei Tempel und den den 59 Meter hohen Turm angesehen hatten, radelten wir am späten Nachmittag die letzten 20 km nach Ninh Binh wo wir gegen 18:00 in unserem Hotel ankamen.Hungrig und müder, wie wir waren, haben wir die Dusche auf den Abend verschoben und in einem nahe gelegenen Lokal gut gegessen. Danach waren wir zwar satt, aber immer noch müde. Wir waren uns daher einig, dass es für heute genug war.
35 km Tagesausflug bei bewölkten und windigen 17° (gefühlt zeitweise wie 10°) Nach einem recht ordentlichen Frühstück sind wir gegen halb neun auf Nebenwegen aus der Stadt in Richtung „trokenen Halongbucht“ geradelt. Eigentlich ist diese gar nicht so trocken. Zwischen bizarren Kalkfelsen die oft wie Zuckerhutberge aus der Ebene ragen, gibt es viele Teiche und Seen die über Kanäle miteinander verbunden sind.Nachdem wir an einem etwas abseits gelegenen kleinen idyllisch Tempel haltgemacht hatten, ging es weiter zur Mua Caves. Dort gibt es neben einer wenig spektakulären Höhle auch noch eine Aussichtsplattform. Um den Tempel in 120 m Höher zu erreichen, muss man viele, viele Stufen unterschiedlicher Höhe überwinden. Hat man das geschafft, ist der Ausblick aber fantastisch.Nach dem nicht minder mühsamen Abstieg ging es weiter nach Tam Coc. Der Ort ist schon einigermaßen Touristisch da von dort die Bootsfahrten zu den 3 Grotten starten.Nach einem ausgiebigen Mittag, haben wir die Räder im Lokal stehen lassen und sind die wenigen Meter zur Anlegestelle gelaufen, wo die Touristen am laufenden Band in Sampan Boote verladen wurden (Ausländer 2, Vietnamesen 4 je Boot). In zweieinhalb Stunden sind wir dann, auf dem Ngo Dong Fluss zwischen die Kalksteinformation entlang durch die drei Grotten gerudert worden (die längste misst 140 Meter). Die Rudertechnik der Frauen und Männer ist dabei etwas Besonderes. Sie rudern in Fahrtrichtung und machen dies nicht mit den Händen, sondern den Beinen und kommen dabei auf gut 4 km/h. Unsere beiden Boote waren allerdings etwas langsamer, da sich unsere Ruderinnen die ganze Zeit über lautstark und angeregt unterhielten, was zu Lasten der Geschwindigkeit ging. Wir hätten die Bootstour sicher noch besser gefunden, wenn der Wind nicht gar so unfreundlich kalt um die Felsen geblasen hätte. Trotz der gemächlichen Geschwindigkeit, sind wir noch rechtzeitig zurückgekommen, so dass wir vor Einbruch der Dunkelheit im Hotel waren. Da die Temperatur immer noch bei nur 17° lag, war die Stadtbesichtigung nach dem Abendessen recht kurz und der Tag für uns um halb neun für uns zu Ende.
97 km eben bei durchschnittlich 23° Ehe wir gegen 08:20 losfuhren, gab es noch ein ordentliches Frühstück. Im Gegensatz zu gestern, lagen heute die gebratenen Eier nicht auf dem Bananenpfannkuchen, sondern auf einem eigenen Teller daneben.Unser Ziel für heute war Sầm Sơn an der Küste des Chinesischen Meeres. Die Straßen dorthin waren sehr unterschiedlich. Wir waren auf kleinen Nebenstraßen mit holprigen Pflaster, aber auch auf der teilweise neuen Autobahn A1 unterwegs.Bei der Fahrt durch die Dörfer, konnte man oft nicht sehen wo ein Dorf endet und das nächste anfängt. Ein Haus reihte sich an das andere. Und egal ob auf dem Lande oder in der Stadt, der Verkehrslärm war unser ständiger Begleiter. Gehupt wird immer. Und wen nicht aus Sicherheitsgründen, so haben uns oft Doppelhornfanfaren darauf aufmerksam gemacht, das uns zugewuncken wurde.Gegen Mittag haben wir an der Phát Diệm Kathedrale haltgemacht. Obwohl eine katholische Kirche, wurde sie mit Pagodendächer in traditionellen vietnamesischen Tempel-Architektur gebaut. Wären die Kreuze nicht auf den Giebeln, hätte man es für einen traditionellen buddhistischen Tempel halten können. Die Kathedrale hat eine Gesamtfläche von 1.152 qm. Das Dach wird von 52, 11 Meter hohen Säulen aus Eisenholz getragen. Der Altar besteht aus einer einzigen Platte, die in “orthodox-Stil” verziert ist und aus “lackiert und vergoldet Holzwerk” gemacht wurde. Die gewölbte Decke hat Gemälde von Engel im vietnamesischen Stil. Die Innenwände sind nicht nur mit katholischen Ikonographien geschmückt, sondern auch mit östlichen religiösen Symbolen wie Drachen, Einhörner, Schildkröten und Phönixe. Nachdem das Wetter am Nachmittag schon wesentlich freundlicher als die Tage zuvor war, konnten wir nach einer Kaffeepause unsere Jacken verstauen und sind die letzten 25 km zu unserem Ziel recht gut vorangekommen.Am Strand hat Simone erstmal ihre Füße ins Wasser gehalten und beschlossen heute noch baden zu gehen. Sầm Sơn ist ein größerer Touristen- und Kurort in dem mehr als 100.000 Menschen leben. An den Wochenenden und besonders im Sommer werden es sicher doppelt so viele sein, denn an der kilometerlangen Küstenpromenade steht ein großes Hotel neben dem anderen.Da wir bis zum Abendessen, das wir in einer Garküche neben dem Hotel bekamen, noch Zeit hatten, bin ich mit dem Fahrrad in den Stadtteil hinter den Hotels gefahren. Das ursprüngliche Leben dort finde ich interessanter als das an der Kurpromenade.